Kohlenstoffdisulfid

Strukturformel
Struktur von Kohlenstoffdisulfid
Allgemeines
Name Kohlenstoffdisulfid
Andere Namen
  • Schwefelkohlenstoff
  • Kohlendisulfid
  • Kohlenstoffsulfid
Summenformel CS2
Kurzbeschreibung

farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit, die im Reinzustand angenehm aromatisch, auf Grund von Verunreinigung jedoch meist unangenehm riecht[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-15-0
EG-Nummer 200-843-6
ECHA-InfoCard 100.000.767
PubChem 6348
Wikidata Q243354
Eigenschaften
Molare Masse 76,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,26 g·cm−3[2][3]

Schmelzpunkt

−112 °C[2]

Siedepunkt

46 °C[2]

Dampfdruck
  • 395 hPa (20 °C)[2]
  • 560 hPa (30 °C)[2]
  • 1205 hPa (50 °C)[2]
  • 2365 hPa (65 °C)[2]
Löslichkeit
Brechungsindex

1,6319 (20 °C)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​332​‐​315​‐​319​‐​361fd​‐​372
P: 201​‐​210​‐​303+361+353​‐​304+340+312​‐​305+351+338​‐​308+313[2]
MAK
  • DFG: 16 mg·m−3[2]
  • Schweiz: 5 ml·m−3 bzw. 15 mg·m−3[6]
Toxikologische Daten

1200 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

89,0 kJ/mol[7]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Kohlenstoffdisulfid (Trivialname Schwefelkohlenstoff, Summenformel CS2) ist ein Sulfid des Kohlenstoffs. Es handelt sich hierbei um eine farblose, stark lichtbrechende, entzündliche, giftige Flüssigkeit, die in reiner Form eigentlich etherartig aromatisch riecht, aufgrund von Verunreinigungen jedoch einen fauligen Geruch besitzt, der Schwefelwasserstoff ähnelt.[8] Die Struktur des Moleküls ist analog zu Kohlenstoffdioxid, nur dass hier zwei Schwefelatome anstatt zwei Sauerstoffatome an das Kohlenstoffatom gebunden sind. Kohlenstoffdisulfid wird hauptsächlich als Lösungsmittel verwendet, ansonsten findet es noch Anwendung in der Infrarotspektroskopie sowie bei der Herstellung anderer Stoffe wie Tetrachlormethan oder Thioharnstoff.[8] Kohlenstoffdisulfid verbrennt mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid und Schwefeldioxid. Es kann durch die reinen Elementen Kohlenstoff und Schwefel erzeugt werden, heutzutage ist die Herstellung aus Methan und Schwefel allerdings prominenter.

  1. a b c d Eintrag zu Schwefelkohlenstoffe. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. März 2013.
  2. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Kohlendisulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Kohlenstoffdisulfid bei Alfa Aesar, abgerufen am 9. Februar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-88.
  5. Eintrag zu Carbon disulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 75-15-0 bzw. Kohlenstoffdisulfid), abgerufen am 2. November 2015.
  7. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-20.
  8. a b Schwefelkohlenstoff. In: Seilnacht. Abgerufen am 5. August 2024.

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