Kokerei

Beispiel für eine moderne Hüttenkokerei: Kokerei Schwelgern (Carbonaria) in Duisburg-Schwelgern
Kokerei Prosper in Bottrop: Von ArcelorMittal betriebene Bergwerkkokerei. Ansicht mit Löschturm und Niederdruckgasbehälter (Bauart Thyssen)
Video: Betriebsablauf vom Befüllen bis zum Löschen auf der Kokerei Anna, 1992
Blick in einen Kammerofen (1976, Wales)
Kammerofen: Detail (1942, USA)

In einer Kokerei werden aus Kohle mittels eines trockenen Destillationsverfahrens Koks und Rohgas erzeugt. Es werden die flüchtigen Bestandteile in der Kohle durch das Erhitzen auf eine Temperatur von 900 °C und 1400 °C pyrolysiert, freigesetzt und abgesaugt. Seit etwa 70 Jahren hat sich die Regenerativfeuerung, bei der die freigesetzten Bestandteile zur Befeuerung der Koksöfen benutzt werden, durchgesetzt. Auf dem fertigen Koks entsteht dabei eine Ascheschicht.[1] Durch das Entgasen der Kohle bildet sich ein poriger Koks, der fast ausschließlich Kohlenstoff enthält. Das Rohgas wird durch fraktionierte Kondensation in die Kohlenwertstoffe Teer, Schwefelsäure, Ammoniak, Naphthalin, Benzol und Kokereigas zerlegt, die in chemischen Werken weiter aufbereitet werden. In Deutschland sind derzeit (2017) noch fünf Kokereien in Betrieb.

Koks wird im Hochofen zur Erzeugung von Roheisen (Stahlgewinnung) benötigt. Das ist der heutige Hauptverwendungszweck. Der Schwefelanteil ist durch Vergasung erheblich reduziert, bei der Verbrennung des Kokses wird daher weniger Schwefel freigesetzt. Schwefel ist in der Anwendung im Hochofen unerwünscht, da er die Qualität der Eisenschmelze erheblich vermindert. Die mineralischen Aschebestandteile des Kokses bleiben gegenüber der Rohkohle unverändert.

  1. Uhde: Competence and know-how by tradition - A new dimension in cokemaking technology. (Memento des Originals vom 20. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thyssenkrupp-uhde.de (PDF; 3,9 MB)

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