Konsistenz bezeichnet in der Psychologie die Widerspruchsfreiheit des individuellen Verhaltens eines Menschen in sich und im Bezug auf das eigene Selbst, die zeitlich und über Situationen hinweg im Wesentlichen erhalten bleibt (Fleeson & Noftle (2008))[1][2]. Dabei handelt es sich um eine Verhaltenstendenz und nicht um ein beständiges Persönlichkeitsmerkmal (engl. trait) im eigentlichen Sinne,[3] da Personen zwar transsituativ (d. h. über verschiedene Situationen hinweg) hinsichtlich ihres aggregierten Verhaltens in konkreten, vergleichbaren Situationen recht konsistent handeln, sich aber dennoch situationsspezifisch unterschiedlich verhalten können (Kenrick & Funder (1988)[4], Mischel (1994)).[5] Testpsychologisch lässt sich damit der Grad ermitteln, inwieweit das Verhalten des Einzelnen voraussagbar ist (s. Prognose).[6]
- ↑ W. Fleeson, E. Noftle.: Where does personality have its influence? A supermatrix of consistency concepts. In: Journal of Personality. Band 76, 2008, S. 1355–1385.
- ↑ Werner D. Fröhlich.: Wörterbuch Psychologie. 27. Aufl., überarb. und aktualisierte Aufl., durchgehend überarb. und erw. Neuausg. Dt. Taschenbuch-Verl, München 2010, ISBN 3-423-34625-6.
- ↑ W. Mischel, Y. Shoda.: A cognitive-affective system theory of personality: Reconceptualizing situations, dispositions, dynamics, and invariance in personality structure. In: Psychological Review. Nr. 102, 1995, S. 246–268.
- ↑ D. T. Kenrick, D. C. Funder.: Profiting from controversy: Lessons from the person-situation debate. In: American Psychologist. Nr. 43, 1988, S. 23–34.
- ↑ John Rauthmann: Konsistenz (Psychologie). In: Hogrefe Verlag, Bern. Dorsch, Lexikon der Psychologie, abgerufen am 5. September 2017.
- ↑ Lothar Laux.: Persönlichkeitspsychologie. 2., überarb. und erw. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 3-17-019836-X.