Konstituierende Nationalversammlung

1911Wahl 1919 zur
Konstituierenden Nationalversammlung
1920
Vergleich zur Wahl 1911 (nur deutsche Kandidaten)[1] (in %)
 %
50
40
30
20
10
0
35,93
(+0,97)
40,75
(+9,57)
18,33
(−5,43)
2,36
(n. k.)
2,27
(n. k.)
0,36
(−6,17)
D
VTP
Sonst.


Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 1911: größtenteils Mitglieder des Deutschen Nationalverbandes
      
Insgesamt 170 Sitze
  • SDAP: 72
  • VTP: 1
  • JNP: 1
  • D: 1
  • CS: 69
  • DN: 26
Der 1911 gewählte Reichsratsabgeordnete Karl Seitz, Sozialdemokrat aus Wien, wurde von der Provisorischen Nationalversammlung am 21. Oktober 1918 zu einem ihrer drei gleichberechtigten Präsidenten gewählt. Am 5. März 1919 wählte ihn die Konstituierende Nationalversammlung zum Präsidenten (bis 10. November 1920), der gleichzeitig (bis 9. Dezember 1920) als Staatsoberhaupt fungierte.
Wiener Illustrierte Zeitung, 16. März 1919
Foto: Hofphotograph Carl Pietzner, Wien
Der Sozialdemokrat Karl Renner (Bild von 1905) aus Südmähren wurde von der Provisorischen Nationalversammlung am 30. Oktober 1918 zum Staatskanzler Deutschösterreichs gewählt; von der Konstituierenden Nationalversammlung im Amt bestätigt, blieb er dies bis 7. Juli 1920, als ihm vereinbarungsgemäß der Christlichsoziale Michael Mayr nachfolgte. Die Große Koalition hielt bis 22. Oktober 1920

Die am 16. Februar 1919 gewählte Konstituierende Nationalversammlung für Deutschösterreich war das erste von Frauen und Männern in freier und gleicher Wahl berufene Parlament in der Geschichte Österreichs. Sie löste am 4. März 1919 die auf den Reichsratswahlen 1911 beruhende Provisorische Nationalversammlung ab, beschloss das Habsburgergesetz, ratifizierte den Vertrag von Saint-Germain, der den Zerfall Altösterreichs besiegelte und Österreichs Unabhängigkeit von Deutschland verlangte, und beschloss in ihrer letzten Sitzung am 1. Oktober 1920 die bis heute geltende Bundesverfassung.

Die Nationalversammlung schaffte mit Wirkung vom 15. März 1919 den Staatsrat, der aus den drei Präsidenten der Nationalversammlung und 20 weiteren Abgeordneten bestand, ab. Auch die bisherige Rotation der drei Vorsitzenden der Nationalversammlung in ihren Funktionen entfiel nun; der Präsident der Nationalversammlung, Karl Seitz, war bis zur Wahl des ersten Bundespräsidenten am 9. Dezember 1920 Staatsoberhaupt.

Auf Grund der neuen Verfassung wurde die Nationalversammlung am 10. November 1920 vom Nationalrat und vom Bundesrat abgelöst. Aus der Staatsregierung wurde die Bundesregierung und aus dem Staatsgesetzblatt das Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich. Die Bezeichnung Staatskanzler wurde durch Bundeskanzler ersetzt, die Bezeichnung Staatssekretär durch Bundesminister.

  1. Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. 3. Länderweise Übersicht der Parteien nach der Zahl der Mandate und Stimmen. In: Österreichische Statistik. Neue Folge, Jahrgang 0007, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ost

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