Koreanisches Alphabet

Koreanisches Alphabet
Schrifttyp Alphabet
Sprachen Koreanisch
Erfinder König Sejong
Entstehung 1443
Verwendungszeit 1446 bis heute
Verwendet in Korea
China
Offiziell in Nordkorea
Südkorea
Volksrepublik China
Abstammung möglicherweise z. T. von der Phagspa-Schrift
Koreanisches Alphabet
Besonderheiten Buchstaben werden zu Silben zusammengefasst
Unicodeblock U+AC00..U+D7AF
U+1100..U+11FF
U+3130..U+318F
ISO 15924 Hang
Das Wort „Hangeul“ in Hangeul

Das koreanische Alphabet (koreanisch 한글 Han’gŭl, Hangŭl, Hangul, oder Hangeul,[1] bzw. 조선글 Chosŏn’gŭl) ist eine Schrift, die für die koreanische Sprache entwickelt wurde.[2][3] Das koreanische Alphabet wurde im 15. Jahrhundert geschaffen und ist mit geringen Veränderungen heute die offizielle Schrift für das Koreanische[4] in Nordkorea, Südkorea und regional in der Volksrepublik China (siehe Yanbian und Changbai in der Provinz Jilin).

Die koreanische Schrift ist wie die deutsche eine Buchstabenschrift. Es handelt sich also weder um eine logografische Schrift wie bei den chinesischen Zeichen noch um eine Silbenschrift wie die Schrift der Cherokee oder das mykenische Linear B. Das moderne koreanische Alphabet besteht aus 19 Konsonantenbuchstaben und 21 Vokalbuchstaben, die sich auf 14 Zeichen für Konsonanten und 10 Zeichen für Vokale zurückführen lassen. Die einzelnen Buchstaben werden jeweils silbenweise zusammengefasst, so dass jedes Silbenzeichen in ein imaginäres senkrecht stehendes Rechteck passt.

In diesem Artikel wird die Aussprache grundsätzlich in IPA angegeben. Phonetische Transkriptionen stehen in eckigen Klammern […], phonologische Transkriptionen zwischen Schrägstrichen /…/; Sprechsilben sind durch einen Punkt getrennt. Transliterationen koreanischer Schreibweisen stehen in spitzen Klammern ‹…›.[5]

  1. Iksop Lee, S. Robert Ramsey: The Korean Language. SUNY Press, 2000, ISBN 0-7914-4832-0, S. 75
  2. Hŏ, Kyun: Tale of Hong Gildong. World Digital Library, archiviert vom Original am 26. Oktober 2021; abgerufen am 11. April 2022 (koreanisch, englisch).
  3. Hŏ, Kyun: Tale of Hong Gildong. Korea (Joseon Dynasty) 1575 (koreanisch, englisch, 52 S., Online in loc.gov [PDF; abgerufen am 11. April 2022] erstes koreanischen Roman in Hangul aus der Collection World Digital Library).
  4. Der Große Brockhaus in zwölf Bänden. F. A. Brockhaus, Wiesbaden 161979, Bd. 6, S. 454.
  5. Es wird eine breite Transkription nach folgendem Schema verwendet:
    Bilabial Alveolar Post-alveolar Velar Palatal Glottal
    Nasal ​/⁠m⁠/​ ​/⁠n⁠/​ ​/⁠ŋ⁠/​
    Plosive
    und

    Affrikaten

    einfach ​/⁠p⁠/​ (​[⁠p⁠]​~​[⁠b⁠]​) ​/⁠t⁠/​ (​[⁠t⁠]​~​[⁠d⁠]​) ​/⁠ʦ⁠/​ (​[⁠ʦ⁠]​~​[⁠ʣ⁠]​) ​/⁠k⁠/​ (​[⁠k⁠]​~​[⁠ɡ⁠]​)
    gespannt // // /ʦ͈/ //
    aspiriert // // /ʦʰ/ //
    Frikative einfach ​/⁠s⁠/​ ​/⁠h⁠/​
    gespannt //
    Liquiden ​/⁠l⁠/​ (​[⁠l⁠]​~​[⁠ɾ⁠]​)
    Approximant ​/⁠w⁠/​ ​/⁠ɰ⁠/​ ​/⁠j⁠/​

    Die Aussprache von /ʦ/ steht zwischen [ʦ] und [ʧ], die des entsprechenden stimmhaften Allophons zwischen [ʣ] und [ʤ] etc.; /s/ wird vor ​/⁠a⁠/​, ​/⁠ə⁠/​, ​/⁠o⁠/​, ​/⁠u⁠/​, ​/⁠ɯ⁠/​, ​/⁠ɛ⁠/​, ​/⁠e⁠/​ und ​/⁠ø⁠/​ z. T. leicht aspiriert als ​[⁠⁠]​ gesprochen, vor ​/⁠i⁠/​ und ​/⁠y⁠/​ schwach palatalisiert gegen ​[⁠ɕ⁠]​ (Wilfried Herrmann, Chŏng Chido: Lehrbuch der modernen koreanischen Sprache. Buske, Hamburg 1994, ISBN 3-87548-063-5, S. 10). Transkription der Vokale und Diphthonge:

      vorne zentral hinten
    ung. ger. ung. ger. ung. ger.
    geschlossen ​/⁠i⁠/​ 

    /ɰi

    ​/⁠y⁠/​ 

    (​[⁠y⁠]​~[wi])

        ​/⁠ɯ⁠/​  ​/⁠u⁠/​ 

    /ju

    halbgeschlossen ​/⁠e⁠/​ 

    /je
    /we

    ​/⁠ø⁠/​ 

    (​[⁠ø⁠]​~[we])

          ​/⁠o⁠/​ 

    /jo

    mittel     ​/⁠ə⁠/​ 

    /
    /

       
    halboffen ​/⁠ɛ⁠/​ 

    /
    /

             
    offen ​/⁠a⁠/​ 

    /ja
    /wa

             

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