Kreisgrabenanlagen, auch Ringgrabenanlagen oder Rondelle genannt, sind Bauwerke prähistorischer, insbesondere neolithischer Kulturen in Mitteleuropa, die heute ausschließlich als archäologische Befunde erhalten sind.
Diese ringförmigen Graben- und Wallkonstruktionen stellen vorgeschichtliche Erdwerke dar. Die ältesten waren kreisförmig oder elliptisch angelegt, kombinierten ausgehobene Gräben mit aufgeworfenen Wällen, und stammen aus dem Kontext der Linienbandkeramik (Altneolithikum, 5500–4900 v. Chr.).[1] Die Blütezeit der Anlagen war das Mittelneolithikum (4900–4500 v. Chr.). Frühere, C-förmige Anlagen wurden in Süditalien (Passo di Corvo) gefunden. Spätere Anlagen zeigen veränderte Strukturen und stammen als unterbrochenes Erdwerk aus der Trichterbecherkultur (TBK) und der Michelsberger Kultur (um 3500 v. Chr.), also aus dem Endneolithikum und der Bronzezeit.