Der Kulmer Steig ist ein Synonym für Verkehrsverbindungen aus dem Elbtal über das östliche Osterzgebirge ins böhmische Kulm. Er ist ein Altstraßensystem teilweise verfallener und unbefestigter historischer Verkehrswege. Aufgrund archäologischer Funde lassen sich diese historischen Fernwege noch heute bestimmen. Die Wege führen allesamt aus dem Elbtal zwischen Dresden und Pirna nach Süden und queren als Erzgebirgspässe das Osterzgebirge auf sächsischer Seite zwischen Fürstenwalde im Westen und Oelsen im Osten. Die offensichtlich günstigsten Übergänge finden sich bei Müglitz (Mohelnice) und von dort weiter über Ebersdorf (Habartice) und den Geiersberg sowie bei Schönwald (Krásný Les) und weiter über den Nollendorfer Pass nach Kulm. Der Kulmer Steig verdankte seine Verkehrsgunst der mit 30 km auf eine Tagesstrecke begrenzten reinen Wildlandpassage.
Teilweise gibt es auch Überschneidungen mit dem Alten Königsweg (Via Regia) von Köln nach Krakau bzw. Berlin nach Prag sowie der Salzstraße von Halle nach Prag.