Die Kultur in der DDR – mit den verschiedenen Erscheinungsformen der Alltagskultur, den Umgangsformen und Moden, der Sprache und den schönen Künsten – stand in den 40 Jahren des Bestehens der DDR in einem Spannungsfeld von staatlichen Vorgaben und individuellen Strebungen, von Kontinuität und Wandel. Die Kunstfreiheit war in der nicht gewährleistet (siehe auch Literaturpolitik der DDR). Inhalte und Formen der Kultur standen unter Kontrolle der SED und unterlagen der Zensur. Entgegen den offiziellen Vorgaben und Restriktionen entwickelten sich in der DDR jedoch einige vom Regime nicht wirksam zu unterbindende Subkulturen etwa mit künstlerischem, religiösem oder politischem Bezug.
Das von der DDR geförderte öffentliche Kulturleben war vorwiegend vom Kulturbund (KB), der Urania, dem Schriftstellerverband der DDR sowie dem ostdeutschen Zweig der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N., der Akademie der Künste, dem Verband der Journalisten, der Akademie der Wissenschaften, FDJ, Pionierorganisation, Gesellschaft für Sport und Technik, den Parteien, Gewerkschaften, Organisationen und Betrieben der DDR sowie von den staatlich gelenkten Kindergärten, Schulen und Universitäten organisiert.
Für eine selbständige Existenz als Künstler war eine Mitgliedschaft in einem der Berufsverbände erforderlich, wie z. B. Verband Bildender Künstler der DDR (VBK), Schriftstellerverband der DDR, Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Die Aufnahme bzw. Ablehnung erfolgte durch Beschluss der Mitgliederversammlung, wobei sich die Bearbeitung eines entsprechenden Antrags lange hinziehen konnte. Existenzsichernd für viele Künstler waren die Auftragswerke durch gesellschaftliche Auftraggeber, das heißt Betriebe und Organisationen. Einige Großbetriebe besaßen eigene Sammlungen sozialistischer Kunst, so z. B. die Leuna-Werke mit ihrer Kunstsammlung.