Kunstwelt (engl. Artworld) ist ein Begriff, der auf den amerikanischen Philosophen Arthur C. Danto zurückgeht. Danto verwendete ihn erstmals in einem 1964 im Journal of Philosophy veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel The Artworld. Die Kunstwelt bilden jene Teilnehmer an einem „institutionalisierten Diskurs von Gründen“, der klärt, ob und warum ein Objekt ein Kunstwerk ist. Der amerikanische Soziologe Howard S. Becker übernahm den Begriff in seinem 1982 erschienenen Buch Art Worlds, unterlegte ihm aber die Bedeutung der Netzwerke von Menschen, die an der Produktion von Kunst direkt oder indirekt beteiligt sind. Ist die Kunstwelt bei Danto gewissermaßen eine Diskursgemeinschaft, dann bei Becker ein faktischer oder virtueller Produktionsverbund.
Beide Publikationen wurden weltweit rezipiert und gelten als wichtige Referenztexte für die Kunstphilosophie (Danto) und Kunstsoziologie (Becker).