Kyanit

Kyanit
Kristallstufe mit bläulichweißem Kyanit auf grob kristallinem Quarz; links daneben ein geschliffenes Kyanit-Täfelchen (Größe 6,0 cm × 4,0 cm × 3,2 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1967 s.p.[1]

IMA-Symbol

Ky[2]

Andere Namen

Cyanit, Disthen, Sapparit

Chemische Formel Al2[O|SiO4]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate – Inselsilikate (Nesosilikate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/B.02
VIII/B.02-040

9.AF.15
52.02.02c.01
Ähnliche Minerale Andalusit, Sillimanit
Kristallographische Daten
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol triklin-pinakoidal; 1[3]
Raumgruppe P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2[4]
Gitterparameter a = 7,124 Å; b = 7,856 Å; c = 5,577 Å
α = 89,99°; β = 101,12°; γ = 105,19°[4]
Formeleinheiten Z = 4[4]
Häufige Kristallflächen {100}, {010} bzw. {120}, {hk0}, selten {001}
Zwillingsbildung nach (100)
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4,5 bis 5,5 || [001]; 6 bis 7 || [010]
Dichte (g/cm3) 3,56 bis 3,67
Spaltbarkeit vollkommen nach {100}; deutlich nach {010}, Absonderungen nach (001)
Bruch; Tenazität faserig nach (001), gewellt nach (100)
Farbe farblos, weiß, grau, hell- bis dunkelblau, blauviolett, grünlich, bräunlich, rötlich
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz, Perlglanz, matt
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,712 bis 1,718[5]
nβ = 1,720 bis 1,725[5]
nγ = 1,727 bis 1,734[5]
Doppelbrechung δ = 0,015 bis 0,016[5]
Optischer Charakter zweiachsig negativ[5]
Achsenwinkel 2V =
2vx= 82,5°[6]
Pleochroismus schwach: farblos-blassviolettblau-blass kobaltblau[5]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in HF nur schwer löslich
Besondere Merkmale starke, sich kreuzende Spaltrisse, Verbiegungen, Serizitisierung

Kyanit, auch Cyanit, Disthen oder Sapparit genannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al2[O|SiO4], ist also chemisch gesehen ein Aluminium-Silikat. Strukturell gehört er zu den Inselsilikaten.

Kyanit entwickelt überwiegend prismatische bis tafelige Kristalle mit glasähnlichem Glanz auf den Oberflächen, kommt aber auch in Form faseriger oder körniger bis massiger Mineral-Aggregate vor. In reiner Form ist Kyanit farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine hell- bis dunkelblaue, blauviolette, grünliche bis bräunliche und selten auch rötliche Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Webmineral.
  4. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen comodi.
  5. a b c d e f Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mindat.
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Tröger.

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