Lachsargument

Lachs (Salmo salar Linnaeus)
Lachs- oder Meerforelle (Salmo trutta trutta Linnaeus)
Das Fischwort „Lachs“ in Sprachen Europas, Asiens und Nordafrikas

Mit dem Lachsargument sahen Sprachforscher im 19. und 20. Jahrhundert den Beweis erbracht, dass sich die Urheimat der Indogermanen im nördlichen Mitteleuropa und nicht in der eurasischen Steppe befände. Zugrunde lag die Entdeckung, dass die recht ähnlichen Bezeichnungen für den Lachs in germanischen, baltischen und slawischen Sprachen in einem proto-indoeuropäischen Wort wurzelten.

Das Lachsargument lautete: Die Ur-Indogermanen stammen von dort, wo sowohl der Lachs als auch das gemeinsame Wort für ihn vorkommt. Dies traf nur auf das Gebiet der mitteleuropäischen Flüsse zur Ostsee zu.

Diese Herleitung beruhte jedoch auf einer Fehlannahme. Die Bezeichnung der Ur-Indogermanen (heute auch: Proto-Indoeuropäer) galt zunächst nicht dem Lachs (Salmo salar), sondern Unterarten der Lachs- oder Meerforelle (Salmo trutta trutta), die in den Flüssen zum Schwarzen und zum Kaspischen Meer verbreitet sind. In mehr als 100 Jahren äußerten sich rund dreißig Gelehrte mit Beiträgen zum Lachsargument, bis es widerlegt war.


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