Laufbrunnen

Historischer Laufbrunnen in Beblenheim (Elsass), gotischer Stockbrunnen mit Brunnensäule
Der Zwölfröhrenbrunnen in Beerfelden im Odenwald; der Quelldruck wird direkt durch die Mümlingquelle erzeugt.

Laufbrunnen oder Röhrenbrunnen dienen der Entnahme von fließendem Wasser durch Menschen und Vieh und besitzen meist ein offenes Wasserbecken.

Vor der Installation weitverzweigter Verteilungsnetze bildeten die an öffentlichen Plätzen (Marktbrunnen) errichteten Laufbrunnen die wesentlichen Elemente der städtischen Trinkwasserversorgung. Ergänzt wurden sie durch die direkte Wasserentnahme aus Gewässern, Zisternen oder Schöpfbrunnen, historisch oft Sodbrunnen genannt.[1] Feuerwehren entnahmen den Brunnen Löschwasser zur Brandbekämpfung.[2] Heute werden sie als Zierbrunnen ihrer dekorativen Wirkung wegen im Stadtbild geschätzt und dienen der Erfrischung an heißen Tagen sowie dem Kinderspiel.

Laufbrunnen speisen sich aus Wasserleitungen, früher Röhrenfahrten, die das Wasser aus Quellen oder Fließgewässern zuführen. Oft dienen Brunnenstuben oder Reservoirs zum Ausgleich von Schüttleistung und Druckschwankungen. Diese Versorgungsanlagen wurden früher als Wasserkunst bezeichnet.

  1. Felix Biermann: Brunnen im mittelalterlichen ländlichen Siedlungswesen Deutschlands: ein Überblick. Památky archeologické Supplementum 17: 152–173.
  2. Albert Baur: Brunnen: Quellen des Lebens und der Freude : Technik, Geschichte, Geschichten. Oldenbourg Verlag, 1989. ISBN 978-3-486-26409-8.

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