Lautverschiebung

Als Lautverschiebung werden systematische Lautwandel­phänomene bezeichnet, die Gruppen artikulatorisch verwandter Phoneme betreffen. Sie können sprachhistorisch (diachron) oder innerhalb eines synchronen Sprachsystems auftreten (wie z. B. die Anlautmutationen der modernen keltischen Sprachen – hier sogar mit dezidierter morphologischer Funktion).

Bei einer Lautverschiebung wandeln sich nach derselben Regel verwandte Konsonanten und/oder Vokale in andere um. Zum Beispiel wird die lautliche Entsprechung der niederdeutschen stimmlosen Verschlusslaute in ihren homorganen Affrikaten der hochdeutschen Sprachvarietäten als die „hochdeutsche Lautverschiebung“ bezeichnet: ndl. paard :: dt. Pferd, ndl. tijd :: dt. Zeit, dt. Kopf :: schwyz. Chopf, wobei an der Verteilung der Varianten in den Dialekten festzustellen ist, dass diese Lautverschiebung für die einzelnen Artikulationsstellen von Nord nach Süd in unterschiedlichem Maße vollzogen wurde.

In undifferenzierter Ausdrucksweise wird der Begriff Lautverschiebung häufig auch synonym für Lautwandel im Allgemeinen verwendet[1].

  1. Lemma Lautverschiebung in: Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft, Stuttgart (Alfred Kröner), 1983, S. 297f.

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