Lawrenti Beria (georgisch ლავრენტი ბერია; russisch Лаврентий Павлович Берия/Lawrenti Pawlowitsch Berija; wiss. Transliteration Lavrentij Pavlovič Berija; * 17. Märzjul. / 29. März 1899greg. in Mercheuli bei Sochumi; † 23. Dezember 1953 in Moskau) war ein kommunistischer Politiker (KPdSU) und von 1938 bis 1953 Chef der Geheimdienste der Sowjetunion.
Seine Position machte ihn zu einer Schlüsselperson des Terrors der „Stalinschen Säuberungen“, wobei er sein Amt erst in deren Spätphase übernahm. Neben zahlreichen weiteren Verbrechen und Massenmorden wie dem Massaker von Katyn war er maßgeblich verantwortlich für die Deportationen mehrerer sowjetischer Volksgruppen in den 1940er Jahren, in deren Folge mindestens eine halbe Million Menschen starben. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Lawrenti Beria auch der Cheforganisator des sowjetischen Atombombenprojekts. Bald nach Stalins Tod 1953 wurde Beria auf Betreiben einiger sowjetischer Führungspersonen verhaftet und erschossen. Die Todesumstände sind nicht vollständig geklärt. Beria gilt, neben Stalin selbst, als Personifizierung der innenpolitischen Gewaltexzesse in der Sowjetunion der Stalin-Ära, auch wenn der Große Terror bereits unter seinem Vorgänger Nikolai Jeschow stattfand.