Lebensraum-Politik oder Lebensraum-Ideologie sind Schlagwörter für die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitete geopolitische Vorstellung, Staaten hätten ihren Völkern hinreichend Siedlungsraum zur Verfügung zu stellen. Das implizierte die sozialdarwinistische Annahme, sie seien berechtigt, anderen Völkern deren Territorium wegzunehmen. Diese Vorstellungen vom „Lebensraum“ eines Volkes dienten zur Legitimation kolonialistischer und anderer Ansprüche auf Eroberungen, in der Zeit des Nationalsozialismus namentlich der Eroberung von Lebensraum im Osten. Seitdem gilt der Begriff als belastet und wird in den Sozialwissenschaften nicht mehr verwendet.