Lesegesellschaft

Johann Peter Hasenclever: Das Lesekabinett, 1843

Lesegesellschaften waren außerhalb von Staat, Kirche und ständischer Gesellschaftsordnung die verbreitetste Organisationsform im aufgeklärten 18. und frühen 19. Jahrhundert[1] und werden als eine frühe Form der Erwachsenenbildung betrachtet.[2] Erste Lesegesellschaften entstanden in Deutschland um 1720, die größte Anzahl an Gründungen war im frühen 19. Jahrhundert zu verzeichnen. Ende des 18. Jahrhunderts gab es im Alten Reich schätzungsweise 500 Lesegesellschaften mit mehr als 25.000 Mitgliedern.[3]

Später entwickelten sich die Lesegesellschaften im deutschsprachigen Kulturraum teilweise zu Trägern der bürgerlichen Emanzipation und trugen zu der Herausbildung politischer Parteien des 19. Jahrhunderts bei.

  1. Marlis Prüsener: Lesegesellschaften im 18. Jahrhundert. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 29, 1972, S. 189–301.
  2. Christa Berg: Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte. Band 3. C.H.Beck, 1987, ISBN 3-406-32468-1.
  3. Möller: S. 262, Hardtwig: S. 293, van Dülmen: S. 84, Zaunstöck: S. 153.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by razib.in