Liturgik

Liturgik oder Liturgiewissenschaft ist der reflektierte Umgang mit der Liturgie. Sie ist in Wissenschaft und Lehre eine akademische Disziplin, die sich mit dem Verstehen und der Gestaltung von Liturgien bzw. Gottesdienst sowie den dazugehörigen Texten, Zeremonien und Gegenständen befasst. Diese Reflexion der gottesdienstlichen Feiern betrifft die katholischen, die orthodoxen wie die evangelischen liturgischen Ordnungen. In einem weiteren Sinne ist auch von einer wissenschaftlichen Reflexion der jüdischen Gottesdienstfeiern zu reden.

Georg Cassander (1513–1566) bezeichnete erstmals mit dem Begriff Liturgik die wissenschaftliche Reflexion des christlichen Gottesdienstes, doch setzte sich der Terminus erst im 18. Jahrhundert im katholischen und evangelischen Raum durch. Im theologischen Fächerkanon ist die Liturgik/Liturgiewissenschaft meist Teildisziplin der Praktischen Theologie, ist jedoch mancherorts als Teilgebiet der Historischen Theologie entstanden. Die Liturgik ist auch ein wesentliches Fach in der Kirchenmusikerausbildung.

Gegenstand der Liturgik sind neben den vollzogenen Liturgien auch die liturgischen Bücher, so evangelischerseits die Agenden, katholischerseits die Ordines wie das Messbuch, das Benediktionale, das Pontifikale, das Zeremoniale usw. Die Bücher des Stundengebetes sowie das Gesangbuch sowie das Gebiet der Hymnologie fallen ebenfalls in das Aufgabengebiet der Liturgiewissenschaft.


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