Litze (Geflecht)

Doppellitze auf Kragenspiegel eines Bw-Dienstanzuges (Offizier)
Schulterklappe Bw-Feldanzug (Oberfähnrich Sanitätsdienst) mit kobaltblauer Flachlitze und silberner OA-Kordel („Discolitze“)

Unter Litze versteht man in der Textiltechnik ein Geflecht. Ursprünglich eine dünne Textilkordel oder Drahtschnur bezeichnend, leitete sich davon später der Begriff für (farbige) Schnureinfassungen von Knopflöchern ab.[1]

Entsprechend steht Litze im erweiterten Sinn für einen schmalen Besatz aus textiler Borte, Metalltresse oder Stickerei, insbesondere von echten oder falschen, d. h. nicht eingeschnittenen, Knopflöchern. Die bei der Bundeswehr an den Kragenspiegeln des Dienstanzugs getragenen Doppellitzen bzw. Spiegellitzen in Form der Ziffer Zwei der römischen Zahlschrift stellen denn auch nichts anderes dar als einen traditionellen, stilisierten Knopflochschmuck.

Litzen heißen aber auch beim Heer der Bundeswehr die schmalen textilen Aufschiebeschlaufen in Waffenfarbe der jeweiligen Truppengattung. Sie sind an den Schulterklappen des Feldanzugs, auf Höhe der Schulternaht, anzulegen (siehe unten).

Letztlich besitzt eine Litze mehr den Charakter eines schmückenden Posaments, sie dient jedoch weniger der Verstärkung eines Kleidungsstücks. Heute finden Litzen kaum noch Verwendung, da sie erheblich teurer sind als gewobene Bänder bzw. Kordeln.

  1. Litze. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 440

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