Lucy Hicks Anderson

Lucy Hicks with deputy sheriffs H.E. Bowman and Charles Salig, Ventura County, California
ca. 1945
Fotografie
Courtesy Museum of Ventura County (31155, 34147)

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Lucy Hicks Anderson (Geburtsname Tobias Lawson; geb. 5. September 1886 in Waddy, Shelby County, Kentucky, Vereinigte Staaten; gest. 23. September 1954 in Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war eine afroamerikanische Socialite und Trans-Vorreiterin. Sie ist bekannt dafür, dass sie 1945 wegen ihrer Transidentität inhaftiert wurde.

Lucy Hicks Anderson wuchs in Kentucky auf und arbeitete als Hausangestellte in einigen anderen Staaten, bevor sie 1920 nach Oxnard, einer Kleinstadt in Kalifornien, zog. Sie wurde eine bekannte Köchin und beliebte Bankettveranstalterin, die im Laufe der Jahre ihre Bedeutung und Rolle in der örtlichen Gemeinschaft ausbaute. Sie eröffnete auch mehrere Bordelle und Flüsterkneipen und spendete für wohltätige Zwecke oder Kriegsanleihen.

Als die örtliche Justiz sie 1945 einer medizinischen Untersuchung unterzog und erfuhr, dass sie eine Transfrau war, wurde der „Fall Lucy Hicks“ ins Rollen gebracht. Lucy Hicks Anderson wurde des Meineids bei der Eheschließung, der Gehorsamsverweigerung gegenüber der Armee und des Betrugs mit finanziellen Zuwendungen für Ehefrauen von GIs angeklagt. Nach einem einmonatigen Gerichtsverfahren wurde sie zu einem Jahr Gefängnis, in dem sie keine Frauenkleidung tragen durfte, und zu zehn Jahren Probation verurteilt. Sie wurde aus Oxnard verbannt, da sie nun als degenerierter, krimineller Mann und nicht mehr als die ehrbare Frau angesehen wurde, die sie einst war. Sie verbrachte ihr Lebensende allein in Los Angeles.


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