Ludwig Erdwin Seyler (oft L.E. Seyler genannt) (* 15. Mai 1758 in Hamburg; † 26. Oktober 1836 in Hamburg) war ein Hamburger Kaufmann, Bankier und Politiker. Er war Sohn des berühmten Theaterprinzipals Abel Seyler und gehörte durch Heirat der Bankiersfamilie Berenberg/Gossler an.
Er war 61 Jahre lang (1775–1836) bei der Firma Joh. Berenberg, Goßler & Co. tätig, und trat 1788/90 in die Nachfolge seines Schwiegervaters Johann Hinrich Goßler als Teilhaber und Leiter des Unternehmens. Der Firmenname wurde 1790 in „Joh. Berenberg, Goßler & Co.“ geändert, um seinen Eintritt in das Unternehmen widerzuspiegeln; er „ist sozusagen der 'Co.' im Firmennamen“.[1] Die Gewinnanteile des Handelshauses Berenberg verteilten sich um 1809 zu 5/12 (ca. 41 %) auf Seyler, und er war somit der größte Eigentümer des Unternehmens. Seyler baute als einer der ersten deutschen Kaufleute Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten und Ostasien auf.[2] Er war einer der bekanntesten Hamburger Kaufleute während der Napoleonischen Kriege und war vielfältig politisch und gesellschaftlich engagiert, unter anderem als Mitglied des Munizipalrats (der den Senat abgelöst hatte) während der Franzosenzeit und nach der Wiedererlangung der Souveränität des Stadtstaates als Präses der Commerz-Deputation.