Lykosoura

Koordinaten: 37° 23′ 23″ N, 22° 1′ 51,7″ O Lykosoura (altgriechisch Λυκόσουρα, lateinisch Lycosura), häufig auch Lykosura, ist eine antike Stadt in Arkadien, nahe der Grenze zu Messenien, sieben Kilometer westlich von Megalopolis im Lykaiongebiet. Das etwa sechs Kilometer westlich liegende Dorf Astala (altgriechisch Αστάλα) wurde im Jahr 1926 in Lykosoura umbenannt.

Obwohl der Perieget Pausanias sie als älteste Stadt bezeichnete, hatte sie keine größere politische Bedeutung. Vielmehr wurde sie politisch Megalopolis, der Hauptstadt Arkadiens, zugeordnet.

Die Stadt soll von dem mythologischen König Lykáon um das Jahr 2460 vor Christi gegründet worden sein.[1] Die Stadt selbst war von einer Mauer umgeben und beherbergte nur wenige Einwohner. Doch soll die Menschheit nach den Angaben des Pausanias, von ihr erst den Städtebau erlernt haben.[2]

In der Mythologie hatte Lykosura jedoch eine hohe Bedeutung. Hier wurde Demeter, v. a. aber ihre Tochter Despoina verehrt. Despoina war die Tochter der Demeter und des Poseidon.

Während Despoina im restlichen antiken Griechenland kaum bekannt war, nahm sie in Arkadien eine wichtige Position in der Götterwelt ein. Despoina war jedoch nicht ihr tatsächlicher Name, sondern nur eine Bezeichnung für „große Göttin“. Ihr tatsächlicher Name bleibt unbekannt, da dieser ein Teil des Mysterienkultes war.

Als Beginn der Kulthandlungen wird das 5. Jahrhundert v. Chr. angesehen. Der Kult war regional beschränkt und fand keine Ausbreitung außerhalb des Lykaiongebietes. Dennoch lassen die Größe des Heiligtums und die Erwähnung der Despoina bei Pausanias als größte arkadische Göttin auf eine hohe Bedeutung schließen. Neben den Beschreibungen von Pausanias gibt es keine schriftlichen Quellen. Allerdings gibt es einige bauliche Überreste.

  1. Lycáon. In: Benjamin Hederich: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770, Sp. 1486–1489 (zeno.org).
  2. H. Reichardt: Pausanias des Periëgeten Beschreibung von Griechenland. J. M. Metzler, 1855, S. 852 (books.google.de).

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