MDR-Sinfonieorchester

Logo des MDR Sinfonieorchester
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Das MDR-Sinfonieorchester (ehemals Leipziger Sinfonie-Orchester (LSO) und Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (RSO)) ist eines der weltweit ältesten Rundfunkorchester und gleichzeitig das älteste der zwölf Orchester der ARD.[1] Ohne eine Beteiligung des Rundfunks wurde es[2] am 6. Januar 1923 in Leipzig gegründet.

Abgesehen von der Sendepause im Zweiten Weltkrieg, ist es seit 1924 größter Klangkörper und ständiger Repräsentant des Mitteldeutschen Rundfunks bzw. des Senders Leipzig des Rundfunks der DDR. Derzeit sind 120 Berufsmusiker beschäftigt; damit handelt es sich um ein A-Orchester. Jährlich gibt das Orchester mehr als 100 Konzerte im In- und Ausland. Eine enge Kooperation besteht mit dem MDR-Rundfunkchor. Es veranstaltet Konzertreihen im Leipziger Gewandhaus und anderen Spielstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der seit 1992 bestehende MDR-Musiksommer wurde zu einer festen Größe. Für seine Tonträger wurde das Sinfonieorchester mehrmals mit anerkannten Musikpreisen wie dem Grand Prix du Disque, ECHO Klassik und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Es hat sich als bedeutendes Aufführungsorgan für Neue Musik hervorgetan, so wurden unter anderem 1972 Udo Zimmermanns L’homme und 1995 Krzysztof Pendereckis 2. Violinkonzert „Metamorphosen“ uraufgeführt. Darüber hinaus war es von 1970 bis 1993 musikalische Heimat des Kammermusikensembles Gruppe Neue Musik Hanns Eisler. Das Orchester widmet sich weiterhin auch der modernen Filmmusik, so spielte es beispielsweise die Tykwer-Soundtracks zu den preisgekrönten Literaturverfilmungen Cloud Atlas (2011/12), Ein Hologramm für den König (2016) und Babylon Berlin (2016/17) ein.

Das Sinfonieorchester zählt zu den wenigen Klangkörpern, die vor dem Papst im Vatikan spielen durften.[3] Im Jahr 2011 nahm es gemeinsam mit den weltweit führenden Mahler-Interpreten am Internationalen Mahler-Festival in Leipzig teil.

Zu den Chefdirigenten gehörten unter anderem Carl Schuricht (1931–1933), Hermann Abendroth (1949–1956), Herbert Kegel (1960–1978, Ehrendirigent) und Fabio Luisi (1996–2007). Von 2012 bis zum Ende der Spielzeit 2017/18 war Kristjan Järvi Chefdirigent. Chefdirigent seit der Saison 2020/21 ist Dennis Russell Davies.[4]

MDR-Kubus am Augustusplatz
  1. Jörg Clemen, Steffen Lieberwirth: Mitteldeutscher Rundfunk. Die Geschichte des Sinfonieorchesters. Altenburg 1999, S. 9.
  2. Und damit neun Monate früher als das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
  3. Jörg Clemen, Steffen Lieberwirth: Mitteldeutscher Rundfunk. Die Geschichte des Sinfonieorchesters. Altenburg 1999, S. 151.
  4. Dennis Russell Davies wird Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters. In: mdr.de. 18. August 2020;.

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