Madres de Plaza de Mayo

Einige der Mütter bei Präsident Néstor Kirchner
Das weiße Kopftuch der Madres, auf den Boden gemalt auf der Plaza de Mayo, Buenos Aires

Die Madres de Plaza de Mayo („Mütter des Platzes der Mairevolution“) ist eine Organisation argentinischer Frauen, deren Kinder unter der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 unter zunächst ungeklärten Umständen „verschwanden“ (Desaparecidos). Sie ist eine der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen Argentiniens. Während der Militärdiktatur konzentrierte sich ihr Protest zunächst darauf, die Freilassung von Verhafteten oder Informationen über deren Verbleib einzufordern. Danach setzten sich die Madres de Plaza de Mayo für eine strafrechtliche Aufarbeitung der in der Diktatur begangenen Menschenrechtsverletzungen ein und engagierten sich zudem für ein Gedenken an die Opfer.[1]

Erst nach und nach stellte sich heraus, dass das systematische, geheimgehaltene Verschwindenlassen politischer Gegner ein Teil des so genannten schmutzigen Krieges (Guerra Sucia) des Militärs war. Nach dem Übergang zur Demokratie zeigte sich unter anderem in offiziellen Untersuchungen, dass auf diese Weise bis zu 30.000 Menschen ermordet worden waren. Die Mütter gehören – gemeinsam mit den Abuelas de Plaza de Mayo (Großmütter der Plaza de Mayo) – zu den wenigen Menschen in Argentinien, die dagegen öffentlich protestierten. Sie gerieten dadurch selbst in Gefahr, so verschwand ihre erste Vorsitzende, Azucena Villaflor, ebenfalls spurlos.[2]

  1. Lebensgeschichtliches Interview mit Inés Ragni und Lolín Rigoni (Mitgründerinnen der Madres de Plaza de Mayo). In: Quellen zur Geschichte der Menschenrechte. Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert, 10. März 2016, abgerufen am 21. Dezember 2016.
  2. vgl. hierzu auch: Kiu Eckstein: Ein Leben – Zwei Welten. Biografische Notizen in Zeiten des Wandels. Hamburg 2017, ISBN 978-3-7439-3297-5, S. 128f.

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