Jules Maigret ist eine literarische Figur des belgischen Schriftstellers Georges Simenon. Er ist die Hauptfigur in 75 Romanen und 28 Erzählungen, die Simenon in einem Zeitraum von über 40 Jahren verfasste. Die Kriminalromane werden auch als Maigret-Romane bezeichnet, in Abgrenzung zu Simenons Non-Maigret-Romanen, die andere Hauptfiguren haben und oft nicht dem Genre der Kriminalliteratur zuzurechnen sind. Anders als beim klassischen Whodunit liegt der Fokus in den Maigret-Romanen weniger auf der Ermittlung des Täters als auf dem psychologischen Motiv hinter der Tat.
Maigret ist ein Kommissar der Pariser Kriminalpolizei mittleren Alters mit stämmiger Figur, der gerne isst, trinkt und Pfeife raucht. Typisch für ihn sind seine unerschütterliche Ruhe, sein Einfühlungsvermögen bei der Aufklärung eines Verbrechens und sein Verständnis für die Täter, das ihn nicht über deren Taten urteilen lässt. Zahlreiche Schauspieler verkörperten die Figur in Filmen und Fernsehserien. Erdacht hat Simenon seinen Protagonisten nach eigenen Angaben 1929 in einem Café im niederländischen Delfzijl.