Makramee bezeichnet eine Anzahl von Knüpftechniken zur Anfertigung von Spitze, die vollständig per Hand – also ohne Nadeln und gewöhnlich auch ohne Gewichte – ausgeführt werden. Halbe Schläge (meist doppelt ausgeführt) und Kreuzknoten bilden den Kernbestand der verwendeten Knoten. Die Arbeit erfolgt von oben nach unten mit einer der Breite der Arbeit entsprechenden Anzahl von Fäden, die von vornherein passend zugeschnitten werden. Infolge ihrer Machart enden Makrameearbeiten unten häufig in Fransen.[1]
Von Klöppelspitze unterscheidet Makrameespitze sich dadurch, dass die Fäden nicht miteinander verdreht, verkreuzt und verschlungen, sondern hauptsächlich miteinander verknotet werden. Von Reticella- und von Nadelspitze unterscheidet sie sich u. a. dadurch, dass sie nicht mit der Nadel, sondern mit bloßen Händen gefertigt wird. Mit Occhi hat Makramee gemeinsam, dass beide Techniken auf Knoten basieren; während Makrameearbeiten aus einer Mehrzahl von Fäden, oft sogar aus sehr vielen Fäden bestehen, wird Occhispitze meist aus einem einzigen Faden gefertigt, und dies auch nicht nur mit bloßen Händen, sondern mit einem Schiffchen.
Der Ursprung von Makramee wird im Altertum vermutet. Einen nachweislich hohen Entwicklungsstand erreicht die Technik aber erst im 16. Jahrhundert in Italien. Außer bei der Herstellung von Textilien kommen Makrameetechniken seit den 1970er Jahren auch beim Knüpfen von Ornamenten oder von Schmuck zum Einsatz. Eine maschinelle Anfertigung von Makrameearbeiten ist bis heute nicht möglich.
Anders als beim Stricken und Häkeln hat sich beim Makramee eine Notation – mit standardisierten Symbolen für individuelle Knoten – bis heute nicht durchgesetzt.[2] Da zumindest für Fortgeschrittene die Machweise durch Augenschein leicht erkennbar ist, dienen in frühen Publikationen Zeichnungen und Fotografien von Makrameearbeiten als Muster.[3] Einen Vorschlag zur Notation hat in jüngerer Zeit Harumi Kageyama gemacht.[4]