Mandan (Volk)

Ehemaliges Stammesgebiet der Mandan und heutige Reservation in North Dakota

Die Mandan (zu Deutsch antiquiert auch: Mandanen[1]; Eigenbezeichnung: Numahkahke[2]) sind ein kleines, ursprünglich halbnomadisches Indianervolk Nordamerikas aus der Sioux-Sprachfamilie, das um das Jahr 1800 am Missouri und an seinen beiden Nebenflüssen Heart River und Knife River lebte. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Mandan aus dem Tal des Ohio River kamen, bevor sie an die Ufer des Missouri zogen. 1838 fiel ein Großteil einer Pockenepidemie zum Opfer. Im Zuge des Indian Reorganization Act im Jahr 1934 verbanden sich die Mandan offiziell mit den Arikara und Hidatsa und bildeten die Three Affiliated Tribes („Drei verbundene Stämme“). Die Hälfte aller Nachkommen dieser drei Stämme lebt heute gemeinsam in der Fort Berthold Reservation in North Dakota, während der Rest in den USA und Kanada verstreut ist. Seit dem Tod des Edwin Benson am 9. Dezember 2016 ist die Mandan-Sprache (Nų́ʔetaa íroo) ausgestorben.

  1. John Tanner: "Des Kentuckier's John Tanner Denkwürdigkeiten über seinen dreißigjährigen Aufenthalt unter den Indianern Nord-Amerika's", Leipzig (Verlag von Wilhelm Engelmann), 1840, S. 147
  2. Birgit P. Linnertz: "Risaru: die politische Organisation der Prärie-Indianer", Verlag für Amerikanistik, 2006, S. 34

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