Als Mantelmauer (auch Hoher Mantel genannt) wird eine Ringmauer von besonderer Höhe bezeichnet, welche die Kernburg oft überragt und wie ein schützender Mantel umhüllt. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude waren in der Regel innen an die Mantelmauer angebaut; in der Reinform besaß die Mantelmauerburg keinen Bergfried. Dieser Typus ist allerdings eher selten.
Mantelmauern wurden seit dem 13. Jahrhundert erbaut und konnten aus der Erhöhung bereits vorhandener Ringmauern hervorgehen. Sie weisen im Vergleich zur Schildmauer, die eine einseitige Verstärkung auf der Feindseite darstellt, häufig eine geringere Stärke auf, doch erfüllten sie in manchen Fällen dieselbe wehrbauliche Funktion. Im Mittelalter wurden auch Schildmauern stets als Mantel bezeichnet. Eine klare definitorische Abgrenzung von Ring-, Schild- und Mantelmauer ist bei Grenzfällen schwierig.