Mao Zedong

Mao Zedong (1959)

Unterschrift, 1944

Mao Zedong oder Mao Tse-tung (chinesisch 毛澤東 / 毛泽东, Pinyin Máo Zédōng, IPA (hochchinesisch) [mau̯ ʦɤtʊŋ], W.-G. Mao Tsê-tung; * 26. Dezember 1893 in Shaoshan; † 9. September 1976 in Peking) war ein marxistisch-leninistischer Revolutionstheoretiker und diktatorisch regierender Politiker als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas sowie Präsident der Volksrepublik China mit den Titeln „Überragender Führer“ und „Großer Steuermann“.[1]

Mao gehörte 1921 zu den Mitbegründern der Kommunistischen Partei, die er von 1935 an dominierte. Er führte die Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg und festigte seine Macht auf dem Langen Marsch. Er wurde 1943 Vorsitzender des Zentralkomitees der KP Chinas, rief 1949 die Volksrepublik China aus[2] und verkündete 1954 die erste Verfassung der Volksrepublik China, deren erster Staatspräsident er wurde.[3]

Im beginnenden Kalten Krieg unterstützte Mao Nordkorea im Koreakrieg militärisch. Zur gleichen Zeit startete er zur Festigung der Kontrolle der Kommunistischen Partei die Chinesische Landreform, die Kampagne zur Unterdrückung von Konterrevolutionären, die Drei-Anti- und Fünf-Anti-Bewegung, die Sufan-Bewegung und die Anti-Rechts-Bewegung. Diese Bewegungen führten zum Tod von Millionen Chinesen und machten China zu einem Einparteienstaat. 1958 startete Mao die Kampagne Großer Sprung nach vorn, die versuchte, China rasch und mit brutalen Mitteln in ein mächtiges Industrieland zu verwandeln, was jedoch schließlich zum Tod von 15–55 Millionen Menschen in der Großen Chinesischen Hungersnot führte. Nachdem Mao 1962 das Machtzentrum teilweise verlassen hatte, startete er 1963 die Sozialistische Erziehungskampagne. Um sich an der Macht zu halten, begann er im Jahr 1966 die Kulturrevolution. In der Folge wurden unzählige Intellektuelle und politische Gegner von den Roten Garden ermordet und Kulturschätze vernichtet. Mao wird insgesamt für bis zu 40–80 Millionen Tote[4] verantwortlich gemacht, die aufgrund von vermeidbaren Hungersnöten, Bestrafungsaktionen und politischen Säuberungen starben.[5][6]

Maos aus dem Marxismus-Leninismus entwickelte Ideologie wurde als Maoismus bekannt und auch in der westlichen Welt rezipiert. Das als „Mao-Bibel“ bekannte Buch Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, eine Zusammenstellung von Zitaten und kurzen Aufsätzen Maos, wurde weltweit über eine Milliarde Mal gedruckt. Seine gesellschaftspolitischen Ansätze wurden von seinen Nachfolgern (vor allem Deng Xiaoping) größtenteils rückgängig gemacht; sein Porträt hängt aber weiterhin am Tor des Himmlischen Friedens. Während seiner Zeit erlebte China ständige Machtkämpfe, insbesondere den Koreakrieg, das Chinesisch-sowjetische Zerwürfnis und Nixons Besuch in China.

  1. Mao Zedong – Chinas „großer Steuermann“. Mao und Millionen Tote. Bayerischer Rundfunk, BR2, 21. November 2011.
  2. Steffen Wurzel, Benjamin Eyssel, Andre Zantow: Volksrepublik China: Die Macht der Kommunistischen Partei. In: deutschlandfunkkultur.de. 30. September 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  3. Biografie: Mao Tse-Tung, Deutsches Historisches Museum LeMO.
  4. Steffen Wurzel, Benjamin Eyssel, Andre Zantow: Volksrepublik China: Die Macht der Kommunistischen Partei. In: deutschlandfunkkultur.de. 30. September 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  5. Twentieth Century Atlas - Death Tolls. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  6. Valerie Strauss, Daniel Southerl: How many died? New evidence suggests far higher numbers for the victims of Mao Zedongs’s era. In: Washington Post. 17. Juli 1994, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 16. Juli 2020]).

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