Marie Lafarge

Marie Lafarge, Lithographie von Gabriel Decker, um 1850

Marie Fortunée Lafarge (* Januar 1816 in Paris[1][2] als Marie Fortunée Cappelle; † 7. September 1852[3]) war eine französische Giftmörderin. Der Prozess gegen Marie Lafarge, die beschuldigt wurde, ihren Mann Charles Lafarge mittels Arsenik vergiftet zu haben, wurde zum weltweit ersten Gerichtsverfahren mit einem Urteil auf der Grundlage eines toxikologisch-chemischen Beweises.[4] Das Gerichtsverfahren spaltete Frankreich in zwei Lager, in die Lafargisten und die Anti-Lafargisten. Marie Lafarge wurde zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt, das Urteil wurde jedoch von König Louis-Philippe I. in eine lebenslange Gefängnisstrafe umgewandelt. Noch einige Jahre nach der Verurteilung erschienen Streitschriften und Bücher, in denen Anhänger beider Lager leidenschaftlich für ihre Sache eintraten.[5] Die 1841 erstmals erschienene Autobiografie Lafarges wurde zu einem Bestseller.

  1. Bibliothèque historique,... 1840 (bnf.fr [abgerufen am 7. Februar 2022]).
  2. État civil reconstitué (XVIe-1859) > Fichiers de l’état civil reconstitué. Stadt Paris, S. 14, abgerufen am 7. Februar 2022 (französisch, Naissances V3E/N 388).
  3. Louis (1867–1948) Auteur du texte André: Madame Lafarge, voleuse de diamants / par Louis André [Le vrai Claude Gueux]. 1914 (bnf.fr [abgerufen am 7. Februar 2022]).
  4. Rolf Giebelmann: Gifte der Göttinnen, Gattinnen und Gaunerinnen. S. 4, (PDF 6 Seiten 1 MB), aufgerufen am 20. November 2012.
  5. Jürgen Thorwald: Handbuch für Giftmörder, Knaur-Verlag, 1972, S. 40.

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