Martinskirche oder St. Martin, Martinikirche wird eine Kirche genannt, die dem Patrozinium des Martin von Tours (316/317–397), dem Reichsheiligen der Franken, oder dem des Papstes Martin I. unterstellt ist bzw. nach diesen benannt wurde. Eine Übersicht von Martinskirchen weltweit bietet folgender Link:[1]
Martinskirchen sind überwiegend sehr alte Kirchen und waren meist Mutterkirchen, von denen später andere Pfarrkirchen abgepfarrt wurden, Taufkirchen und Sendkirchen. Oft sind es Kirchen, die der Armenmission dienten oder Stationen an Handelswegen waren. Nach manchen von ihnen wurde der jeweilige Ort benannt, sie sind im Artikel Sankt Martin zu finden. Besonders in Gebieten, die ab dem 8. Jahrhundert vom Bistum Mainz aus missioniert und kirchlich verwaltet wurden, ist das Martinspatrozinium verbreitet.
Auch einige wenige evangelische Kirchen, die nach der Reformation gebaut wurden, tragen den Namen dieses Bischofs, der neben Franz von Assisi und Elisabeth von Thüringen zu den wenigen interkonfessionellen Vorbildern zählt, zum Beispiel die Martinuskirche (Deutsch Evern) und St. Martin (Munster). Andere (evangelische) Martinskirchen, wie die Martinskirche in Hamburg-Horn, sind auch nach dem Reformator Martin Luther benannt.