Masseverschluss

Der Masseverschluss ist eine Art des Verschlusses einer automatischen Schusswaffe. Er zeichnet sich dadurch aus, dass Lauf und Verschluss nicht mechanisch miteinander verriegelt sind.[1] Der Verschluss basiert dabei auf Massenträgheit; Peter Dannecker beschreibt ihn physikalisch als „kraftschlüssig-dynamisch verriegelten Verschluss“.[2]

Der Masseverschluss findet Anwendung bei zwei Arten von Verschlussantrieben. Zum einen als Rückdrucklader, entsprechend der englischen Bezeichnung blowback operation;[3] dabei ist der Lauf starr, der Verschluss hingegen nach hinten beweglich und zum anderen als Blow Forward (englisch für Vordrucklader) bei dem der Lauf nach vorne beweglich, der Verschluss bzw. die Stützplatte hingegen starr ist. Beide Verschlussantriebsarten sind Gasdrucklader.[4][5] Da das Blow-Forward-Prinzip praktisch kaum Anwendung findet, wird in der Literatur der Masseverschluss meistens implizit als Masseverschluss beim Rückdrucklader verstanden.[6] Dieser Artikel ist dementsprechend aufgebaut.

Als Erfinder wird meistens John Moses Browning, aber auch Hugo Schmeisser und Georg von Dormus genannt. Das Prinzip des Masseverschlusses findet Anwendung in vielen Varianten, von kleinen Taschenpistolen bis zu schweren Maschinenkanonen.[7]

  1. Pietzner: Waffenlehre. 1998, S. 42–46.
  2. Dannecker: Verschlusssysteme von Feuerwaffen. 2009, S. 26
  3. René Dick: Die Polizeilichen Online-Informationssysteme: in der Bundesrepublik Deutschland, Verlag BoD – Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-8423-4236-1, S. 305 [1]
  4. Jaroslav Lugs: Handfeuerwaffen. Band I. 6-te Auflage, Militärverlag der DDR, 1979, S. 302
  5. Dannecker: Verschlusssysteme von Feuerwaffen. 2009, S. 468–46
  6. F. Flanhardt, K. Harbrecht: Kapitel Einteilung der automatichen Schusswaffen in: Waffentechnisches Taschenbuch. 3. Auflage, Rheinmetall, Düsseldorf 1977. S. 243–245 [2]
  7. Dannecker: Verschlusssysteme von Feuerwaffen. 2009, S. 26

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