Matthias Klostermayr

Titelblatt und Frontispiz der Lebensbeschreibung von 1772

Matthias Klostermayr, geboren als Matthäus Klostermayer, der Bayerische Hiasl (auch der Bayerische Hiesel[1]), (* 3. September oder 13. September[2] 1736 in Kissing; † 6. September 1771 in Dillingen an der Donau) war ein Wilderer und Anführer einer „gerechten Räuberbande“ im damaligen schwäbisch-bayerischen Grenzgebiet.

Nachdem sein Wildererkumpan „Sternputz“ von einem Jäger getötet worden war, überfiel Klostermayr mit seiner aus bis zu 30 Personen bestehenden Bande auch Amtsstuben und andere öffentliche Einrichtungen. So erpresste er vom Amtmann in Täfertingen Steuergeld, das er unter der Bevölkerung wieder verteilte. Klostermayr wurde am 14. Januar 1771 von einer militärischen Truppe des Schwäbischen Kreises unter Premierleutnant Josef Schedel im Gasthof Post in Osterzell nach einem Feuergefecht festgenommen und später in Dillingen an der Donau spektakulär hingerichtet: erdrosselt, anschließend zertrümmert, geköpft und gevierteilt.

Matthias Klostermayr war schon zu Lebzeiten berühmt und berüchtigt. Für viele Zeitgenossen aus ärmeren Schichten war er ein Volksheld, obwohl zahlreiche Gewaltverbrechen an Unschuldigen auf sein Konto gingen. Er lebt bis heute in zahlreichen Anekdoten, Liedern und Legenden weiter. Friedrich Schiller soll den Bayerischen Hiasl als Vorbild für den Karl Moor in seinem Stück Die Räuber genommen haben.

  1. Hugo Hayn: Der Bayerische Hiesel. Jena 1905
  2. Leben und Bedeutung des „Bayerischen Hiasl“, abgerufen am 16. Februar 2021.

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