Maurice Papon (* 3. September 1910 in Gretz-Armainvilliers, Département Seine-et-Marne; † 17. Februar 2007 in Pontault-Combault, Département Seine-et-Marne) war ein französischer Beamter und Politiker (UDR, RPR).
Während des Zweiten Weltkriegs war er ein hoher Beamter des Vichy-Regimes. Während der deutschen Besetzung Frankreichs kollaborierte er und war für die Organisation von Deportationen von Juden im Rahmen des Holocaust verantwortlich. Nach dem Krieg setzte er seine Karriere als hoher Beamter u. a. in Französisch-Algerien fort. Von 1958 bis 1966 war er Polizeipräfekt von Paris. In dieser Position war er Hauptverantwortlicher für das Massaker von Paris an algerischen Demonstranten im Oktober 1961.[1]
Von 1968 bis 1981 war er Abgeordneter in der französischen Nationalversammlung sowie von 1978 bis 1981 Haushaltsminister. Er wurde mit drei Stufen des Ordens der Ehrenlegion ausgezeichnet, zuletzt seit 1978 Commandeur. 1998 wurde er wegen seiner Verbrechen während der deutschen Besetzung Frankreichs zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, von der er drei Jahre verbüßte.