Mechanismus von Antikythera

Die im Archäologischen Nationalmuseum (Athen) ausgestellten Fragmente B, A, und C (von links)
Die Vorderseite des Fragments A mit vierspeichigem Hauptantriebsrad
Die Rückseite des Fragments A

Der Mechanismus von Antikythera ist ein antikes, mit einer astronomischen Uhr vergleichbares Gerät, das mit Hilfe von Zahnrädern und Zifferblättern astronomisch-kalendarische Zusammenhänge zeigte. Es wurde im Jahr 1900 von Schwammtauchern zusammen mit anderen Funden, darunter Bronzestatuen und Münzen, in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera entdeckt. Die Münzen erlaubten eine Datierung des Schiffuntergangs auf den Zeitraum von 70 bis 60 v. Chr.[1] Das Gerät ist unvollständig erhalten und daher nicht mehr funktionsfähig. Seine 82 Fragmente befinden sich im Archäologischen Nationalmuseum in Athen, das die drei größten in der Abteilung für Bronzegegenstände öffentlich ausstellt.[2]

Der Fund des Mechanismus stellte eine Sensation dar, da er wesentlich komplexere Darstellungen erlaubte als die astronomischen Uhren des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Die Herstellung eines technisch so anspruchsvollen Geräts in der Antike war bis dahin nicht für möglich gehalten worden.[3]

Die umfangreiche, noch immer andauernde Rekonstruktion ergab, dass der Mechanismus als Modell[4] für die beobachtbaren Bewegungen von Sonne und Mond durch Anzeigen auf runden Skalen diente. Die mehrheitlich als Kalender skalierten Anzeigen ließen sich mit einer Einstellhilfe synchron verändern. Das Gerät verfügte über drei große und drei kleine Skalen:

  1. Jo Marchant: Die Entschlüsselung des Himmels. Rowohlt, 2011, ISBN 978-3-498-04517-3, S. 85–88.
  2. The Antikythera Mechanism at the National Archaeological Museum. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2017; abgerufen am 26. Oktober 2012 (englisch).
  3. Eine Schlussfolgerung lautet zum Beispiel: „… dass die Technologie des 18. Jahrhunderts in den hellenistischen Werken wurzelte, …“. Vgl. Lucio Russo: Die vergessene Revolution oder die Wiedergeburt antiken Wissens. Springer, 2005, ISBN 3-540-20938-7, S. 156.
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Freeth2010.

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