|
Mecklenburg-Strelitz, verkürzt bisweilen Strelitz oder Strelitzer Land[1] genannt, war von 1701 bis 1815 ein (Teil-)Herzogtum des mecklenburgischen Gesamtstaates ohne eigene Legislative. Als administrativ getrennte Teile des mecklenburgischen Staates waren die beiden (Teil-)Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz bis 1806 Reichslehen und Teilstaaten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Nach dem Ende des alten Reichs, infolge Standeserhöhung durch den Wiener Kongress 1815, wurden beide Teile des nunmehr souveränen Herzogtums Mecklenburg zum Großherzogtum, 1867 zugleich zu Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes und durch die Deutsche Reichsgründung 1871 Länder des Deutschen Kaiserreiches.
Das (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Strelitz wurde 1701 von der östlich von Mecklenburg-Schwerin gelegenen Herrschaft Stargard und dem westlich von Mecklenburg-Schwerin gelegenen Fürstentum Ratzeburg gebildet. Der größere, östliche Teil von Mecklenburg-Strelitz bildete bis 1918 den Stargardischen Kreis – einen der drei ritterschaftlichen Kreise des mecklenburgischen Gesamtstaates.
In der Weimarer Republik erlangte Mecklenburg-Strelitz als Freistaat zum ersten Mal politische Selbständigkeit. Es war das erste deutsche Land, das sich eine demokratische Landesverfassung gab und bestand bis zur Wiedervereinigung mit Mecklenburg-Schwerin am 1. Januar 1934. Der südöstliche Teil von Mecklenburg-Strelitz, die alte Herrschaft Stargard, bildete von 1934 bis 1946 den Landkreis Stargard. Danach brach die historische Gebietskontinuität ab. Aus dem nordöstlichen Teil wurde unter Einschluss der Stadt Neubrandenburg der Kreis Neubrandenburg gebildet, aus dem südwestlichen Teil unter Einschluss der Stadt Neustrelitz der Kreis Neustrelitz, ein kleinerer Teil im Südosten wurden in den Kreis Strasburg integriert. Alle drei Kreise wurden 1952 dem Bezirk Neubrandenburg der DDR zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform 1994 wurde ein Landkreis Mecklenburg-Strelitz neu geschaffen, der nur noch Teile des historischen Territoriums von Mecklenburg-Strelitz umfasste und 2011 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aufging.
Das Neustrelitzer Residenzschloss war ab 1731 bis zum Ende der Monarchie in Deutschland 1918 die Hauptresidenz der (Groß-)Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Nach Brandstiftung am Ende des Zweiten Weltkrieges und dem vollständigen Abriss der Schlossruine 1950 wurde das Schloss bisher nicht rekonstruiert. Heute wird die Geschichte der historischen Region Mecklenburg-Strelitz im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz präsentiert.