Medienkritik (Kommunikationswissenschaft)

Medienkritik bezeichnet die mit Argumenten geführte Auseinandersetzung einer Gesellschaft mit ihren Massenmedien über deren Inhalte, Rezeption, Arbeitsweise und Organisation, das heißt, alle kritischen, mit Argumenten begründeten Betrachtungen über Medien, die nicht Teil einer rein inhalts- oder meinungsbezogenen Auseinandersetzung sind. Objekte der Kritik sind Verstöße gegen journalistische Grundsätze,[1] die organisatorischen Verhältnisse (etwa: fehlende Trennung von Werbung und Redaktion),[2] Verstöße gegen die Menschenwürde und gegen Grundsätze der Moral,[3] sowie die Einbindung in privatrechtliche Strukturen[4] bzw. die Nähe zu (etwa öffentlich-rechtliche Organisation von Sendern) oder Abhängigkeit von Werbeeinnahmen und von staatlichen Strukturen (etwa die Gleichschaltung der Medien in der NS-Zeit). Medienkritik darf mit Recht als systemrelevant bezeichnet werden, da diese die Qualität der Medien sichert.[5]

  1. Leitlinien der Journalistischen Unabhängigkeit bei Axel Springer (abgerufen am 21. Juni 2016)
  2. Pressekodex des Deutschen Presserats (Memento vom 21. Juni 2016 im Internet Archive; PDF)
  3. Benedikt Breitenbach: Die publizistischen Grundsätze – Moral vs. Realität. GRIN Verlag, 2010, ISBN 978-3-640-55091-3.
  4. Anna Bloch: Meinungsvielfalt Contra Medienmacht: Aktuelle Entwicklungen und Reformbestrebungen im Medienkonzentrationsrecht. Logos Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-8325-3486-8, S. 79.
  5. Bundeszentrale für politische Bildung / bpb: Was ist Medienkritik und warum ist sie wichtig? auf YouTube, 22. Dezember 2016, abgerufen am 15. Juli 2024 (deutsch).

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