Melchior Westhues (* 6. März 1896 in Herbern, Westfalen; † 10. November 1971 in München) war ein deutscher Veterinär und Hochschullehrer.
Nach achtjähriger Volksschule besuchte er das humanistische Gymnasium in Münster bis zum Abitur. Am 1. Weltkrieg nahm Westhues als Freiwilliger teil. Nach dem Krieg studierte er Tiermedizin in Hannover und Gießen. Das Studium schloss er 1920 mit dem tierärztlichen Examen in Gießen ab; dem folgte ein weiteres Studium der Humanmedizin und Assistenz in mehreren Universitätsinstituten in Gießen und Freiburg/Brsg. Nach seiner Habilitation 1925 an der Universität Gießen erhielt Westhues dort eine außerordentliche Professur als Veterinärmediziner. 1926 bildete er sich im Rahmen eines wissenschaftlichen Aufenthaltes in den USA (Ithaka, New York) als Rockefeller-Stipendiat fort. Danach erhielt er einen Ruf an die Universität München (LMU). Dort übernahm er an der Chirurgischen Tierklinik 1931 den Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Chirurgie einschließlich Augenkrankheiten, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1965 innehielt. 1939 wurde er zum Heer mit Einsatz zu dem in Ulm belegenen Heimatpferdelazarett einberufen. Ab 1945 nahm er seine Tätigkeit an der LMU wieder auf, er wurde erneut in den Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Tierklinik berufen. 1950 wurde er Dekan der Tierärztlichen Fakultät.[1] Von 1955 bis 1956 war Westhues Rektor der LMU. Er gehörte 1951 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft.[2] 1963 wählte ihn die Gesellschaft der Europäischen Veterinärchirurgie zu ihrem Präsidenten.
Als Hochschulvertreter gehörte Westhues dem Bayerischen Senat an. Er wurde am 15. Dezember 1959 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.