Meningitis

Klassifikation nach ICD-10
G00 Bakterielle Meningitis
G01 Meningitis bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten
G02 Meningitis bei sonstigen anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
G03 Meningitis durch sonstige und nicht näher bezeichnete Ursachen
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Meningitis (Plural Meningitiden; deutsch Hirnhautentzündung, Entzündung der Meningen) ist eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute, also der Hüllen des zentralen Nervensystems (ZNS). Sie kann durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen verursacht werden, aber auch aufgrund nichtinfektiöser Reize auftreten.[1] Da eine bakterielle Meningitis aufgrund der unmittelbaren Nähe der Entzündung zu Gehirn und Rückenmark grundsätzlich lebensbedrohlich ist, stellt eine Meningitis bis zum sicheren Ausschluss einer bakteriellen Ursache immer einen medizinischen Notfall dar.[2][3]

Die häufigsten Symptome einer Meningitis sind Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit, verbunden mit Fieber, Verwirrtheit oder Bewusstseinsminderung, Übelkeit und einer Überempfindlichkeit gegen Licht und laute Geräusche. Vor allem Kinder können, insbesondere in der Anfangsphase, auch unspezifische Symptome wie Reizbarkeit und Benommenheit zeigen. Ein charakteristischer Hautausschlag gilt als Hinweis auf das Vorliegen einer durch Meningokokken hervorgerufenen Meningitis.[2][4]

Üblicherweise wird das Vorliegen der Krankheit durch die Analyse von Hirn-Rückenmarksflüssigkeit, welche durch eine Lumbalpunktion entnommen wird, bestätigt oder ausgeschlossen. Eine Meningitis wird durch die rechtzeitige Gabe von Antibiotika und falls nötig mit antiviralen Substanzen behandelt. Corticosteroide können zur Verhütung von Komplikationen hilfreich sein. Eine Meningitis kann, vor allem wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, tödlich enden oder zu schwerwiegenden Folgeschäden wie Taubheit, Epilepsie, einem Hydrozephalus oder kognitiven Beeinträchtigungen führen. Zum Schutz vor bestimmten Erregern der Meningitis existieren Impfungen – beispielsweise gegen die Meningokokken Serogruppen A, C, W, Y und B.[2][3][4] Meningitiden mit bestimmten Erregern wie Haemophilus influenzae Typ b oder die Meningokokkenmeningitis sind meldepflichtige Erkrankungen.[5]

  1. L. Ginsberg: Difficult and recurrent meningitis. In: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry. 75 Suppl 1, März 2004, S. i16–i21, doi:10.1136/jnnp.2003.034272, PMID 14978146, PMC 1765649 (freier Volltext) – (bmj.com).
  2. a b c X. Sáez-Llorens, George H. McCracken: Bacterial meningitis in children. In: The Lancet. Band 361, Nr. 9375, Juni 2003, S. 2139–2148, doi:10.1016/S0140-6736(03)13693-8, PMID 12826449.
  3. a b A. R. Tunkel, B. J. Hartman, S. L. Kaplan et al.: Practice guidelines for the management of bacterial meningitis. In: Clinical Infectious Diseases. Band 39, Nr. 9, November 2004, S. 1267–1284, doi:10.1086/425368, PMID 15494903.
  4. a b D. van de Beek, J. de Gans, A. R. Tunkel, E. F. Wijdicks: Community-acquired bacterial meningitis in adults. In: The New England Journal of Medicine. Band 354, Nr. 1, Januar 2006, S. 44–53, doi:10.1056/NEJMra052116, PMID 16394301.
  5. Gesundheitsberichterstattung des Bundes zu meldepflichtigen Krankheiten. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gbe-bund.de

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