Metaanalyse

Forest-Plot zur grafischen Veranschaulichung der Ergebnisse einer Metaanalyse. Die senkrechte Linie bezeichnet jenes Chancenverhältnis oder Risikoverhältnis, welches keinem Zusammenhang zwischen untersuchtem Einflussfaktor und der abhängigen Variable entspricht. Die Quadrate stellen das Risiko-Maß der Einzelstudien dar, die waagerechten Linien die jeweiligen Konfidenzintervalle. Analog dazu zeigt der Rhombus und die dazugehörige Linie die Werte der zusammengefassten Daten.

Eine Metaanalyse ist eine Zusammenfassung von Primär-Untersuchungen zu Metadaten, die mit quantitativen und statistischen Mitteln arbeitet. Sie versucht frühere Forschungsarbeiten quantitativ bzw. statistisch zusammenzufassen und zu präsentieren. Der Unterschied zur systematischen Übersichtsarbeit (auch „Review“ genannt) liegt darin, dass ein Review die früheren Forschungsdaten und -publikationen kritisch würdigt, während die Metaanalyse nur die quantitative und statistische Aufarbeitung der früheren Ergebnisse umfasst.

Metaanalysen werden in allen Forschungsgebieten durchgeführt, in welchen empirische Daten anfallen. Dazu gehören Sozialwissenschaften, Medizin und viele Naturwissenschaften.

Eine Zusammenfassung mehrerer Metaanalysen wird wiederum als Meta-Meta-Analyse bezeichnet.[1]

In den letzten Jahren haben neben traditionellen Metaanalysen, die direkte Effekte von Interventionen vergleichen, indirekte Vergleiche und Netzwerk-Metaanalysen an Bedeutung gewonnen. Denn so können mehrere Effekte z. B. von Medikamentenstudien gleichzeitig und im gegenseitigen Vergleich untersucht werden.[2][3]

  1. Ton J. Cleophas, Aeilko H. Zwinderman: Meta-Meta-analysis. In: Modern Meta-Analysis: Review and Update of Methodologies. Springer International Publishing, Cham 2017, ISBN 978-3-319-55895-0, S. 135–143, doi:10.1007/978-3-319-55895-0_11.
  2. G. Moeser, C. Ecker: Indirekte Vergleiche in der frühen Nutzenbewertung in Deutschland - eine Bestandsaufnahme. In: Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement. Band 18, Nr. 05, 15. Oktober 2013, ISSN 1432-2625, S. 235–243, doi:10.1055/s-0033-1355483 (thieme-connect.de [abgerufen am 10. Februar 2023]).
  3. Corinna Kiefer, Sibylle Sturtz, Ralf Bender: Indirect Comparisons and Network Meta-Analyses. In: Deutsches Ärzteblatt international. 20. November 2015, ISSN 1866-0452, doi:10.3238/arztebl.2015.0803, PMID 26634940, PMC 4678383 (freier Volltext).

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