Metamaucum

Karte der Lagune von Venedig, entstanden in den Jahren vor 1886, veröffentlicht 1893 mit späteren Korrekturen bis 1901

Metamaucum, gelegentlich auch Methamaucum, war eine Stadt am Ostrand des Lido, der die Lagune von Venedig von der Adria abtrennt. Die Stadt, deren genaue Lage nicht gesichert ist, entstand in römischer Zeit und wurde im frühen 12. Jahrhundert nach einer Naturkatastrophe aufgegeben.

Bis 742 residierte der Doge in Heracleia, dann zwischen 742 und etwa 810 war Metamaucum Sitz des Dogen und damit Hauptstadt der Lagune, bevor sie von dem heutigen historischen Zentrum Venedigs auf Dauer abgelöst wurde. In innervenezianischen Kämpfen wurde die Stadt 829 niedergebrannt, nachdem sie gut zwei Jahrzehnte zuvor von einem der Söhne Karls des Großen, nämlich Pippin, schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Seit 540 bestand wohl ein Bistum, doch der erste namentlich bekannte Bischof erscheint erst 876 in den Quellen. Kurz vor 900 wurde die Stadt von Ungarn, die nach Italien eingefallen waren, abermals zerstört. Anfang des 12. Jahrhunderts vernichtete schließlich eine Springflut die Stadt. Die überlebenden Bewohner wurden im heutigen Malamocco angesiedelt, und damit auf der Seite der Insel, die der Adria ab- und der Lagune zugewandt ist, das Bistum wurde nach Chioggia an den Südrand der Lagune verlegt.


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