Michael Heidelberger (Immunologe)

Bild von Michael Heidelberger aus dem Jahr 1954
Michael Heidelberger, 1954

Michael J. Heidelberger (* 29. April 1888 in New York City; † 25. Juni 1991 ebenda) war ein amerikanischer Chemiker und Immunologe. Er wirkte von 1912 bis 1927 am Rockefeller Institute for Medical Research, von 1928 bis 1956 als Professor an der Columbia University und als Chemiker am New Yorker Presbyterian Hospital, von 1955 bis 1964 als Gastprofessor an der Rutgers University sowie danach bis zu seinem Tod als außerplanmäßiger Professor an der New York University.

Nachdem Michael Heidelberger sich zu Beginn seiner Laufbahn vorrangig mit Themen der Wirkstoffchemie und der chemischen Analytik beschäftigt hatte, wandte er sich später der immunologischen Forschung zu. In diesem Bereich untersuchte er vor allem die chemische Natur von Antikörpern und Antigenen sowie die als Präzipitation bezeichnete Reaktion zwischen bakteriellen Polysacchariden und Antikörpern. Er konnte insbesondere nachweisen, dass Antikörper Proteine sind, und legte außerdem die Grundlagen für immunchemische Analyseverfahren wie ELISA und RIA.

Aufgrund seiner Forschungsergebnisse gilt Michael Heidelberger als Mitbegründer der modernen Immunbiologie und insbesondere der quantitativen Immunchemie.[1] Für seine grundlegenden Beiträge zur Immunologie erhielt er unter anderem 1953 den Albert Lasker Award for Basic Medical Research, 1967 die National Medal of Science, 1977 den Louisa-Gross-Horwitz-Preis und 1978 den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research. Außerdem gehörte er ab 1942 der National Academy of Sciences und ab 1975 der Royal Society an. Er war bis kurz vor seinem Tod wissenschaftlich aktiv und veröffentlichte in über sieben Jahrzehnten insgesamt 365 wissenschaftliche Abhandlungen.[2]

  1. Elvin A. Kabat: Michael Heidelberger April 29, 1888 - June 25, 1991. In: Journal of Immunology. 148(1)/1992. American Association of Immunologists, S. 301–307 (speziell S. 301), ISSN 0022-1767, PMID 1727875
  2. Maclyn McCarty in: Proceedings of the American Philosophical Society. 137(3)/1993. S. 432 (siehe Literatur)

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