Minstrel Show

Veranstaltungsplakat für Dandy Jim from Caroline, ca. 1844

Minstrel Show oder Blackface Minstrelsy (benannt nach dem als Blackface bezeichneten, schwarz-geschminkten Gesicht des Clowns) ist ein Minstrel, bei dem Weiße in Form von Stereotypen Schwarze darstellen. Bekanntestes Beispiel wurde Thomas D. Rice, der als Jim Crow mit schwarzgefärbtem Gesicht auftrat. Die Blackface Minstrelsy war im Norden der Vereinigten Staaten zwischen 1840 und 1870 vor allem unter Industriearbeitern sehr populär.[1]

Minstrel Shows zeigten in stilisierter Form den Weißen, die oft keine Schwarzen aus ihrem Alltag kannten, zahlreiche Stereotype von Schwarzen. Sie werden als ständig fröhliche, singende und naive Sklaven dargestellt, die ihre Besitzer trotz harter Arbeit lieben. Dabei wird eine romantisierende Vorstellung vom Alltag der Sklaven auf den Plantagen inszeniert. Viele Stereotype gingen auch in nationale Erzählungen und ins Liedgut ein. Besonders beliebt waren beispielsweise My Old Kentucky Home von Stephen Foster und Dixie.[1]

Nach dem Tod von Thomas Rice wurden ab 1860 von den fahrenden Minstrels auch Schwarze für die Show engagiert. Einige Jazz- und Bluesmusiker wie Jelly Roll Morton, Fats Waller, W. C. Handy, Ma Rainey sowie Bessie Smith finanzierten den Anfang ihrer Karriere durch Auftritte in Minstrel Shows.

  1. a b Andrew Hartman: Rassen und Klassen. Aufstieg und Fall der Whiteness Studies in den USA. In: iz3w. Nr. 292, 2006, S. 40–44. Vgl. Joshua Kwesi Aikins: Wer mit Feuer spielt... Aneignung und Widerstand – Schwarze Musik/Kulturen in Deutschlands weißem Mainstream. In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hrsg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. 2005, S. 283–300.

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