Mischsprache

Mischsprache ist in der Linguistik ein unscharf definierter Oberbegriff für Sprachen, die durch intensiven Kontakt zwischen zwei (selten mehr) Sprachen entstanden sind und deutliche Eigenschaften beider Ausgangssprachen in sich vereinen. In der Regel wird erst dann von einer Mischsprache gesprochen, wenn der Einfluss der einen auf die andere Sprache nicht auf den Wortschatz (Lexik) beschränkt bleibt, sondern auch die Übernahme von Elementen der Grammatik umfasst. Meist fungiert eine der vermischten Sprachen als Substrat- oder Ausgangssprache – dies ist in der Regel die Sprache, deren Sprecher ein geringeres soziales Prestige aufweisen. Die jeweils andere Sprache wird als Superstratsprache und, im Falle einer deutlich gerichteten Entwicklung, als Zielsprache bezeichnet.

Bei Mischsprachen handelt es sich um eigenständige natürliche Sprachen mit einem festgelegten Regelapparat, die in ihren Eigenschaften über einen längeren Zeitraum konstant bleiben. Sie sind deutlich zu unterscheiden von spontanen Sprachvermischungen (Code-Switching, Code Mixing, Entlehnung), bei denen Art und Ausmaß der Vermischung von Sprecher zu Sprecher und Situation zu Situation variieren. Solche Zustände können aber Vorläufer von Mischsprachen sein.


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