Missionswissenschaft

Das Fach Missionswissenschaft beschäftigt sich mit der systematischen Erforschung der Geschichte und Praxis der christlichen Mission im Zusammenhang ihrer vielfältigen Kontexte. Ihre Anfänge reichen bis ins Mittelalter zurück. Teil der universitären Forschung und Lehre wurde sie allerdings erst im 19. Jahrhundert. Heute ist sie innerhalb vieler protestantischer und katholischer theologischen Fakultäten mit Lehrstühlen und besonderen Instituten vertreten.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden missionswissenschaftliche Vereinigungen begründet, wie etwa die Deutsche Gesellschaft für Missionswissenschaft (gegründet 1918). Heute gibt es solche Vereinigungen weltweit, neben Europa und Nordamerika auch in Indien, Australien, Neuseeland, Süd-Korea und vielen weiteren Ländern und Regionen.[1]

Im Bereich deutscher theologischer Fakultäten wurde die Missionswissenschaft verschiedentlich entweder der Praktischen Theologie oder der Systematischen Theologie zugeordnet. Als Doppelfach „Missionswissenschaft und Religionswissenschaft hat es sich heute jedoch vielerorts als eigenständiges Fach etabliert. Diese Eigenständigkeit findet ihren Ausdruck auch in der Bezeichnung der entsprechenden Fachgruppe innerhalb der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie (WGTh). Der Name der Fachgruppe lautet „Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie.

  1. Henning Wrogemann: Missionstheologien der Gegenwart. Globale Entwicklungen, kontextuelle Profile und ökumenische Herausforderungen. Lehrbuch Interkulturelle Theologie / Missionswissenschaft, Band 2, Gütersloh, 265–273.

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