Modern Monetary Theory

Die Modern Monetary Theory (abgekürzt MMT, auch Modern Money Theory bzw. Modern Monetary Economics, abgekürzt MME) ist eine heterodoxe makroökonomische Theorie, die in einer eigenen Analyse des Geldsystems gründet.[1][2] Währungen gelten dabei als staatliches Monopol und Arbeitslosigkeit als ein Beweis dafür, dass der Währungsmonopolist das Geldangebot, das zur Zahlung von Steuern und zur Befriedigung von Konsum benötigt wird, übermäßig einschränkt.[3][4][5]

Als Hauptvertreter der MMT gelten Warren Mosler, Bill Mitchell, Randall Wray, Stephanie Kelton, Pavlina Tcherneva, James K. Galbraith und Michael Hudson. Auch Scott Fullwiler, Fadhel Kaboub, Mathew Forstater und in Europa Dirk Ehnts, Andrea Terzi, Günther Grunert, Maurice Höfgen und Paul Steinhardt werden dieser Denkrichtung zugerechnet.[6][7][8]

Die MMT besagt, dass Staaten durch den Einsatz von Fiskalpolitik neues Geld schaffen können, um damit Vollbeschäftigung herzustellen. Das Hauptrisiko besteht dabei in einer evtl. auftretenden Inflation in der Folge einer zu hohen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, welche allerdings seit der frühen Nachkriegszeit nicht mehr beobachtet wurde.[9] Die MMT wird in der Wirtschaftswissenschaft hinsichtlich ihrer theoretischen Solidität, ihren Implikationen für die Politik und ihren Unterschieden zur orthodoxen Makroökonomik kontrovers diskutiert.[10][11]

  1. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :4.
  3. Paul Krugman: Opinion | How Much Does Heterodoxy Help Progressives? (Wonkish). In: The New York Times. 13. Februar 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. August 2022]).
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :5.
  5. N. Gregory Mankiw: A Skeptic’s Guide to Modern Monetary Theory. In: AEA Papers and Proceedings. Band 110, 1. Mai 2020, ISSN 2574-0768, S. 141–144, doi:10.1257/pandp.20201102 (harvard.edu [PDF; abgerufen am 15. August 2022]).
  6. Was ist neu an der Modern Monetary Theory? Eine Erinnerung an Knapps „Staatliche Theorie des Geldes“ (1). In: Fazit – das Wirtschaftsblog. 18. Januar 2012 (faz.net [abgerufen am 1. Oktober 2018]).
  7. „Schon die Frage ist falsch.“ Interview mit Stephanie Kelton, SZ, Nr. 288, 14. Dezember 2018, S. 17.
  8. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  9. L. Randall Wray: Modern money theory : a primer on macroeconomics for sovereign monetary systems. 2nd edition Auflage. Houndmills, Basingstoke, Hampshire 2015, ISBN 978-1-137-53992-2, S. 137–141 und 199–206.
  10. Warren Buffett Hates It. AOC Is for It. A Beginner’s Guide to Modern Monetary Theory. In: Bloomberg.com. 21. März 2019 (bloomberg.com [abgerufen am 15. August 2022]).
  11. Usman W. Chohan: Modern Monetary Theory (MMT): A General Introduction. ID 3569416. Social Science Research Network, Rochester, NY 6. April 2020 (ssrn.com [abgerufen am 15. August 2022]).

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