Mogul-Architektur

Als Mogul-Architektur im engeren Sinne bezeichnet man die von den Herrschern des islamischen Mogulreichs und deren engsten Familienangehörigen auf dem Indischen Subkontinent in der Zeit zwischen 1526 und 1858 errichteten Bauten; im weiteren Sinne gehören dazu alle in dieser Zeit errichteten größeren Bauprojekte im nominellen Herrschaftsgebiet der Mogul-Dynastie. Die Mogul-Architektur stellt baugeschichtlich einen Zeitabschnitt innerhalb der Indo-Islamischen Architektur dar.

Taj Mahal, Agra (Indien). Das – auf einer erhöhten Plattform stehende – Mausoleum für Mumtaz Mahal, der Lieblingsfrau Shah Jahans, des 5. Herrschers der Mogul-Dynastie, bildet den unbestrittenen Höhepunkt der Mogul-Architektur. Es erhebt sich unmittelbar am Flussufer der Yamuna. Der Kern des vollständig mit – teilweise reliefierten – Platten aus weißem Marmor und Steineinlegearbeiten (Inschriftbänder sowie florale und geometrische Motive) bedeckten Bauwerks besteht aus vor Ort gebrannten Ziegelsteinen. Die dominante leicht gebauchte Außenkuppel wird begleitet von kleineren Pavillons (chhatris) und endet in einer hängenden Lotosblüte aus Marmor und einem vergoldeten bzw. bronzierten Kugelstab (jamur) – hier mit einem liegenden Halbmond als oberem Abschluss, einem alten Symbol des Islam. Die ursprünglich nur Moscheebauten vorbehaltenen Minarette sind leicht konisch geformt; sie werden durch umlaufende Balkone (scherefe) gegliedert und bilden einen dekorativen optischen Rahmen für den vollkommen symmetrisch gestalteten Zentralbau des Taj Mahal; sie werden von kleinen Chhatris überhöht, die im Deutschen manchmal auch als „Laternen“ bezeichnet werden.

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