Der Mond ist eine gemeine Figur in der Heraldik.
Er wird in Wappen und Flaggen meist als Mondsichel (oft nicht ganz korrekt „Halbmond“ genannt), selten als Vollmond dargestellt. In der Sichelform wird der Mond oft mit – nicht der Realität entsprechenden – überfallenden Spitzen dargestellt, weil diese Form optisch attraktiver wirkt. Teilweise wird der Mond, ähnlich wie auch die Sonne in der Heraldik, mit einem menschlichen Antlitz dargestellt. In dieser Form heißt er in der Blasonierung gebildet oder gesichtet, ohne Gesicht entsprechend ungebildet oder ungesichtet.
Eine weitere Darstellung im Wappenschild ist mit den Spitzen nach oben (liegend) oder nach unten zeigende (schwebend) Mondsichel für den auf- und untergehenden Mond.
Die Darstellung von drei in sich verschlungener Mondsicheln nutzte der französische König Heinrich II. als Emblem.[1] Auch die französische Hafenstadt Bordeaux führt die drei Monde im Stadtemblem.[2]
In manchen Wappen ist die Mondsichel ein Symbol für Maria, die Mutter Jesu.[3] Einige andere Wappen zeigen Maria als Mondsichelmadonna, also Maria auf der Mondsichel stehend.
Sterne begleiten den Mond in vielen Abbildungen. Die ungebildete Mondsichel mit (oft fünfzackigem) Stern (Hilal) ist in vielen Wappen und Flaggen der islamischen Welt verbreitet und gilt als Symbol des Islams.[4]
Auch bei anderen Darstellungsmöglichkeiten (Turmspitzen, Emblemen von Organisationen) wird gern auf dieses Symbol zurückgegriffen.