Moosbioreaktor

Moosbioreaktor mit Physcomitrella patens

Ein Moosbioreaktor ist eine Sonderform des Photobioreaktors und dient der Anzucht und Kultivierung von Moos. In der Regel wird in einem Moosbioreaktor transgenes Moos zur Produktion von rekombinantem Protein kultiviert. Dieses biotechnologische Verfahren bezeichnet man auch als Molecular Pharming. In der Umweltwissenschaft werden Bioreaktoren genutzt, etwa um Torfmoose zu vermehren, wie in der Mossclone Forschergruppe, um die Luftverschmutzung insbesondere durch Schwermetalle zu überwachen.[1][2]

Da es sich bei Moosen um relativ genügsame, photoautotrophe Organismen handelt, wurden bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts verschiedene Arten von Moosen in vitro kultiviert.[3] Um den Sicherheitsrichtlinien für den Umgang mit genetisch veränderten Organismen gerecht zu werden und ausreichend Biomasse für experimentelle Untersuchungen gewinnen zu können, wurden in den 1990er Jahren von Ralf Reski erste Bioreaktoren für den Modellorganismus Physcomitrella patens entwickelt.[4]

  1. Walter Schmidt, Michael Brendler: Zweitkarriere Spürnase. In: Badische Zeitung. 14. April 2012.
  2. Video Moose sollen Luftverschmutzung kontrollieren. In: Euronews. 3. Juni 2013, abgerufen am 10. Juni 2013.
  3. A. Hohe, R. Reski: From axenic spore germination to molecular farming: one century of bryophyte in vitro culture. In: Plant Cell Rep. 23, 2005, S. 513–521. doi:10.1007/s00299-004-0894-8
  4. K. Reutter, R. Reski: Production of a heterologous protein in bioreactor cultures of fully differentiated moss plants (Memento vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive; PDF) In: Plant Tissue Cult Biotechnol. 2, 1996, S. 142–147.

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