Als Mundflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen bezeichnet, die die Mundhöhle besiedeln. Da die Bezeichnung vor allem in der Humanmedizin benutzt wird, wird sie meistens auf die Mundflora des Menschen eingeschränkt.
Die (veraltete) Bezeichnung „Flora“ beruht auf der früher oft vertretenen Auffassung, Bakterien und viele andere Mikroorganismen gehörten zum Pflanzenreich, denn die in einem bestimmten Gebiet vorkommenden Pflanzen werden als „Flora“ dieses Gebiets bezeichnet. Heute spricht man von „Mikroorganismengemeinschaften“ oder „Mikroorganismengesellschaften“ und nicht mehr von „Mikroorganismenflora“.
Normalerweise wird der Mund von hunderten Bakterienarten und Hefen besiedelt. Diese Mundflora hat zum größten Teil eine Schutzfunktion gegen Krankheitserreger, die sich in der Mundhöhle einnisten könnten.
Unter den pathogenen Bakterien der Mundflora hat Streptococcus mutans als einer der Zahnkaries-Auslöser eine besondere Bedeutung. Die Besiedelung konzentriert sich vor allem auf die bakterielle Plaque und wird erst nach der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen. Neuere Forschungsarbeiten versuchen, Streptococcus mutans selektiv aus der Mundflora zu verdrängen.[1]
Pilze (Hefepilze/Candida, Dermatophyten, Schimmelpilze) kommen beim Gesunden nur in Form von oberflächlichen Haut- und Schleimhautbesiedlungen vor (vgl. Mykose). Bestimmte Candida-Arten leben auch im Rachen der meisten Menschen als harmlose Saprophyten; sie sind bei etwa 70 % aller gesunden Probanden nachgewiesen worden. Diese Haut- und Schleimhautbesiedlungen durch Candida werden unter der Sammelbezeichnung Kandidose subsumiert.
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen zahnonline.