Die Musikethnologie, Ethnomusikologie oder Vergleichende Musikwissenschaft ist innerhalb der Musikwissenschaft eine Nachbardisziplin der Historischen Musikwissenschaft und zugleich ein Teilbereich der Ethnologie (ehemals Völkerkunde). Sie untersucht weltweit die klanglichen, kulturellen und sozialen Aspekte von Musik und Tanz.
Die englische Bezeichnung ethnomusicology wurde 1950 vom niederländischen Musikethnologen Jaap Kunst (1891–1960) programmatisch eingeführt, um in der bis dahin als comparative musicology („Vergleichende Musikwissenschaft“) bezeichneten Fachrichtung den Schwerpunkt zu verschieben: Gegenüber der vergleichenden Analyse musikalischer Strukturen und Stile verlangte er eine stärkere Betrachtung der jeweiligen kulturellen Zusammenhänge im Untersuchungsgebiet.